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Der fliegende Mann und das Mädchen.

Camille Weber

Ach, wie war das schön, frei wie ein Vogel durch die Lüfte zu schweben. Seit ich lebe, düste ich durch den Himmel, setzte mich auf auf Bäume, hörte den Vögeln beim Zwitschern zu und genoss die Freiheit und mein grosses Geheimnis. Bis jetzt hatte mich noch kein menschliches Wesen je gesehen. Immer gelang es mir wie durch ein Wunder unbemerkt zu bleiben. Doch gestern passierte das Unausweichliche: Ein Mädchen sass hinter der Scheibe als ich gerade vorbeirauschte und hielt ihre Kamera direkt in meine Richtung. In diesem Moment wurde mir klar, ich wurde entdeckt. Es war zu spät, um zu fliehen. Es machte Klick und ich blickte direkt in ihre weit aufgerissenen, äusserst erstaunt wirkenden Augen. Ich wusste nicht, was machen, doch da merkte ich, dass mir das Mädchen freundlich zuwinkte. Soll ich mich tatsächlich auf dieses Wagnis einlassen? Ihr einladendes Lächeln zog mich dann aber trotzdem an. Wir verstanden uns Anhieb und so wurden wir beste Freunde.